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11. Tag: 15. März 2006

Wir erreichen den tiefsten Punkt im Estero Webb (ca. 1,5 sm vor dem Ende des Arms auf Position 55° 12,9’ S 69° 31,2’ W). Dann geht es zurück. Als wir aus dem Estero Webb hinauskommen, setzen Böen ein. Der Wind springt zwischen 25 und 45 Knoten. Weil es mit Motor „blöd“ (Henk) ist und Segeln gegenan bei 40 Knoten Wind in schlecht kartographiertem, felsigem Gebiet riskant ist, gegen wir im Windschatten des SE-Ausläufer der Isla Whittleburry vor Anker. In der Bucht gibt es eine Robinsonhütte samt verfallenem Steg, wie die wohl in diese gottverlassene Gegend gekommen sind?

Dann doch weiter; wir steuern die auf der Hinfahrt entdeckte „Garage“ an, eine kleine rechteckige Bucht unter einer Felswand an. Obwohl von drei Seiten geschützt, sind Wind und Welle enorm. Zur Sicherung bringen Ralf und ich mit dem Schlauchboot neben dem Anker drei Leinen zu den an den Abhängen klebenden Bäumen aus.

Position 55° 12,6 ’S 69° 55,0’ W
Etmal: 26 sm

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12. Tag: 16. März 2006

Morgens hat sich der Wind beruhigt, glatte See. Dann fängt es aber an zu regnen. Es geht bei Landregen Richtung Cook-Bucht. Wir werden wieder von vielen Delphinen, auch größeren, begleitet. Nachdem wir um die äußerste Ecke der Peninsula Cloue herum sind, werden Segel gesetzt. Hart am Wind segeln wir Richtung Norden, dann fallen wir in Richtung Südwestpassage ab. Der Wind wird immer weniger.

Wegen zuwenig Wind werfen wir den Motor an, das Großsegel bleibt zunächst stehen. Wir biegen in die erste Gletscherbucht auf der Südseite der Südwestpassage ein, werfen Anker.

Anschließend steigen alle acht Mann zum Ausflug in das Schlauchboot. Henk steigt am ersten Anlegeplatz aus, den anderen ist es dort zu steil, deswegen werden sie an einem flacheren Stück, dafür mit Dickicht, abgesetzt.

Ralf, Klaus und ich fahren mit dem Schlauchboot das Terrain ab, einmal um unsere Bucht, in deren Mitte die Sarah liegt („Hafenrundfahrt“). Beeindruckend ist es, unter dem Wasserfall vorbei zu fahren. Kleine Inseln, Vegetation, wie man sie bei den kanadischen Trappern vermuten würde.

Nach der Rückkehr der Wanderer wird der Geburtstag von Margrit im Cockpit gefeiert. Es gibt Sekt. Die erste Flasche wird trotz des Protestes des Schippers von Wolf (Ehemann von Margrit) auf klassische Weise, nicht nach Art der Kap-Hoorn-Bezwinger, geöffnet. Bei der zweiten Flasche erklärt Henk Herrn Professor wie es geht: die Längsnaht der Flasche nach oben, dann den Winschhebel mit Schwung gegen den Wulst des Flaschenhalses bewegen und schon ist der Hals ab und die Flasche offen.

Position 55° 06,2’ S 69° 49,5’ W
Etmal: 16 sm

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13. Tag: 17. März 2006

Wir verholen uns zu einem Wasserfall, um Frischwasser aufzufüllen. Ich darf (muß) den Wasserfall erklimmen, um genügend Wasserdruck aufzubauen. Es kommt auch ein ordentlicher Strahl auf der Sarah an, trotzdem dauert es zweieinhalb Stunden bis der Tank voll ist.

Dann machen wir noch einen Landgang. Es ist Ebbe und überall so flach, daß wir mit dem Schlauchboot nur ganz mühsam trockenen Fußes an den Strand kommen. Von dort klettern wir die Felsen und Geröllhalden hinan und schaffen es tatsächlich bis zum Gletscherfuß. Es ist schon wieder unglaublich: der Blick über die Bucht, die Geröllhalden, der glatte Felsen, der Moosbewuchs und die teilweise tiefblauen Stellen im Gletschereis.

Das Wetter ist so wechselhaft: schönster Sonnenschein während der Wanderung, danach beginnt es zu regnen. Als wir aus der Bucht auslaufen, hängen die Wolken so tief, daß man die Bergrücken im Beagle-Kanal nicht mehr sehen kann. Viele Meilen unter Genua vor dem Wind mit teilweise bis zu 8 ½ Knoten gelaufen.

Abends ankern wir in einer Bucht auf der Südseite der Südwestpassage, kurz vor der Verzweigungsstelle des Beagle-Kanal. Zum Abendessen verspeisen wir zwei frisch gefangene Congrio mit Reis, Zitrone und Knoblauchbutter, der frische Fisch schmeckt ausgezeichnet (nur Ralf will das nicht glauben und ißt wieder sein Extrasteak).

Position: 55° 0,7’ S 69° 12,3’ W
Etmal: 23 sm

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